Mag. Regina Altmann BEd
BIOGRAFIE
*1965 geboren in Freistadt, O.Ö.
lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Freistadt,
seit 2010 Professorin für Kunstpädagogik an der PH O.Ö. in Linz
Ausbildung:
1986
Absolvierung der Päd. Akad. d. Diözese in Linz, Lehramtsprüfung für Englisch und Bildnerische Erziehung
1992/1993
Studium (Kunsterziehumg BE / Textile Gestaltung) an der Hochschule f. künstlerische u. industrielle Gestaltung/Linz
1996/1998
Aktzeichnen als außerordentliche Hörerin an der Hochschule f. künstlerische u. industrielle Gestaltung
in Linz bei Prof.Dietmar Brehm
07.07./18.07.1997
Aktzeichnen mit Valentin Oman bei der Internationalen Ferienakademie, Bruneck, I.
24.07./17.08.2000
Teilnahme an der Internat. Sommerakademie Salzburg, A, in der Klasse „Ermalte Räume“ bei Siegfried Anzinger
1999/2004
Studium der Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz mit Diplomabschluss
2009
1 Semester Ausbildung Prager Fotoschule
Seit 2010 Professorin für Kunsterziehung an der Pädagogischen Hochschule OÖ, Institute: Primarstufenpädagogik und Inklusive Pädagogik, Fachbereichsleitung Inklusive Pädagogik PH OÖ
Kunstvereine/Mitgliedschaften:
Kunstvereinigung BVOÖ BZW. DIE KUNSTSCHAFFENDEN, Gruppe CART
Ausstellungen und Projekte:
1998
Galerie Forum, Wels
1999
Sparkasse Freistadt
2000
Landeskrankenhaus Freistadt,
Eröffnung Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
7.-29.05.2002
Teilnahme an der Ausstellung „Kunst: Erzählung“ in der Galerie Paradigma, Linz.
Kurator: Dr. Peter Assmann
2006,2007, 2008
Gemeinschaftsausstellung in der Brauhausgalerie Freistadt
24.04. - 06.06.2009
Berchtoldvilla Salzburg, „Ästhetik der Hässlichkeit“
07.09. - 30.09.2009
Ursulinenhof Linz, BVoö: „Plural“
27.01. - 08.02.2010
Sezession, Graz
03.03. - 10.04.2010
Ärztekammer O.Ö. , Linz, Kurator: Mag. Strohhammer, Lentos Linz
24.05. - 28.06.2013
Galerie Cart, Pregarten
2010-1016
Gemeinschaftsausstellungen Brauhausgalerie Freistadt
2013/14
Kunstprojekt „Kernland Schaufenster“
11.10.-14.10.2017
Designcenter Linz
2018
Galerie CART, Pregarten
08.07. -30.07.2020
Galerie „Moserei“, Scharnstein
02.08. -23.08.2020
Galerie K-Hof, Gmunden
06.05. -19.06.2022
Deutschvilla, Strobl am Wolfgangsee
10.08. – 01.09.2022
Galerie Artosphäre, Schloss Puchenau
Projekte und von mir kuratierte Ausstellungen mit Studierenden der PH OÖ:
2015
„Das Lächeln am Fuße der Leiter“, Kooperation zwischen Studierenden und dem Malatelier St. Pius,
PH OÖ, Ausstellungseröffnung durch Dr. Peter Assmann
2014
„Mitmach-Aktion Wandgestaltung“, Kooperation zwischen Studierenden und dem Malatelier St. Pius; PH OÖ
2016/17
Projekt „Ich und das Fremde in mir“, Inszenierte Fotografie, Kooperation zwischen Studierenden und der Schauspielgruppe Malaria, Gallneukirchen
2017/18
Projekt „Anpassung“, Inszenierte Fotografie, Kooperation zwischen Studierenden und der Schauspielgruppe Malaria, Gallneukirchen
2019
Teilnahme am „Sichtwechsel“, Performance zum Thema „Kopf hoch- Kunst macht Mut“.
Kooperation zwischen Studierenden und dem Malatelier Hartheim,
2022
Ausstellung „Das begehbare Gedächtnisbilderbuch“ zum Krieg in der Ukraine,
PH O.Ö.
Preise:
Mai 2000
1. Preis beim Kunstwettbewerb der Mobilcom zum Thema „Grenzenlose Kommunikation“; Der Entwurf wurde in Form eines 10 m langen Bühnenbildes für den „Haager Theatersommer 2000“ umgesetzt
2020
Staatspreis Ars Docendi: Auszeichnung für das Inklusive Kunstprojekt als Short-List Projekt in der Kategorie „Kunstgeleitete Lehre“
Publikationen:
Warten-Erwarten.- in: Kunst:Erzählung. (2001), S. 08 - 11
Paradiesvögel. - in: Ästhetik der Hässlichkeit. (2009), S. 09 - 121),
S. 9- 12
Altmann, R.:
Plural. - in: Sammlung der Jahresschriften der BVOÖ. (2011)
Altmann, R.: Kunstprojekte und Feldforschung als Beitrag zur Inklusion. –
in: BÖKWE (2017) 2/2017, S.12-19
Altmann, R.: Regina Altmann. - in: Jubiläumskatalog CART 40. (2018), S.96-97
Altmann, R.: Perspektive auf eine inklusive Kunstpädagogik am Beispiel der PH OÖ. – in: PH Magazin OÖ, Kunst bildet, 04/2021, S.14-15
Altmann, R.: Einblicke in das inklusive Kunstprojekt mit beeinträchtigten Menschen. – in: PH Magazin OÖ, 01/22, Magazin Diversität, S.16


Über meine Bilder
Zweck und Absicht meiner Malerei ist nicht die abbildende Darstellung von realen Figuren. Sowohl das Narrative als auch das Gestalterische spielen gleichwertig in meinen Bildern eine zentrale Rolle. Der Bildraum endet nicht am Bildrand, sondern geht beim Betrachten über den Bildrahmen hinaus
in einen assoziativen Zwischenraum zwischen Betrachter/in und Bild über. Rhythmus, Farbe und Form bestimmen mein Bildkonzept.
Zur Serie „Children of the Universe”:
Ich male Kinderporträts nach Modellen, doch im Grunde ist jedes der Porträts eine Art Selbstbildnis. Es soll uns anregen, neue Fragen über uns zu stellen, was wir sind, was uns innerhalb dieser Welt abseits des Sichtbaren ausmacht. Neben gemalten Kinderporträts setze ich gerne skizzenhafte Zeichnungen von Figuren oder Formen, die auf den ersten Blick an Kritzeleien von Kindern und an die zeichenartige Bildsprache von Graffiti erinnern. Sie sind einerseits wichtige Gestaltungselemente innerhalb der Gesamtkomposition, andererseits erweitern sie den assoziativen Denkraum beim Betrachten des Porträts um neue Deutungs- und Sinnzusammenhänge.
Auch wenn dem Kinderporträt in meinen Bildern eine große Rolle zukommt, so kann das Porträt nicht autark und als solches isoliert sondern als Teil eines komplexen Gesamtbilds gesehen werden. Die Transparenz der Kohle-bzw. Pinselzeichnung erzeugt innerhalb des gemalten Bildraums neue Ebenen, auf denen die grafischen Figuren und Zeichen gleichzeitig neben den gemalten Porträts existieren können. Durch die Überlagerung der einzelnen Schichten entstehen neue Deutungsebenen für den Betrachter/die Betrachterin. Die einzelnen Figuren bleiben durch die übereinander liegenden Ebenen nicht isoliert, sondern sie greifen ineinander, treten in Beziehung miteinander und eröffnen eine Geschichte. Diese Geschichte ist nicht festgeschrieben, sondern abhängig von der Phantasie der betrachtenden Person. So bekommt jede Figur im Blick des Betrachters/der Betrachterin eine besondere Bedeutung hinsichtlich seines eigenen Selbstbildes. Durch den Einsatz bewusst einfacher druckgrafischer Techniken (Styrenedruck, Schnurdruck, Materialdruck) arbeite ich gegen den Perfektionismus zugunsten einer spontanen Frische und Lebendigkeit im Bild. Nicht alles im Bild soll geplant oder kontrolliert sein. Es macht mir Spaß, die spielerisch-experimentellen Möglichkeiten unterschiedlicher grafischer Techniken für mehr Leichtigkeit zu nützen, um mich von der Enge dogmatischer Zwänge zu befreien und meinem „inneren Kind“ ein Stück näher zu kommen. Bis 2018 habe ich ausschließlich mit Ölfarben gemalt. Da die langsame Ölmalerei in Schichten aufgrund des längeren Trocknungsprozesses eine Unterbrechung des Malprozesses unumgänglich macht, arbeite ich aktuell lieber mit Acrylfarben bzw. mit Mischtechnik.
Die Technik der Acrylmalerei ermöglicht mir ein spontaneres, dynamischeres Arbeiten. Mein impulsiver Umgang mit Acrylfarbe befreit die Figuren aus der Starre der Ölmalerei und gibt ihnen Luft zum Atmen.
Zur Serie „Kuscheltiere der Seele“:
Figuren aus der Märchenwelt („Rotkäppchen und der böse Wolf“, „Der Froschkönig“ und “Alice in Wonderland“) sind wichtige Leitmotive für meine Bildwelt. Der Hase, der Froschkönig, der (böse) Wolf, Rotkäppchen,… finden sich mit ungewöhnlichen Attributen (einem Rinderherz, Masken, dem französische Kampfhund,..) wodurch das vermeintlich bekannte Märchen inhaltlich neu geschrieben werden muss …
Die „Kuscheltiere der Seele“ und “Soft toys“ sind Figuren, die entgegen unserer Erwartungen nicht plüschartig weich und beruhigend, sondern bedrohlich wirken. Hähne beim Kampf, eine Puppe, die durch die radikal eingesetzte Farbe nicht mehr sanft, sondern bedrohlich wirkt, daneben das Kind auf dem Tretroller, dessen unschuldig-trauriger Blick in das Endlose geht. Wer sind diese Gestalten? Woher kommen sie? Was bedeuten sie für mich? Manche von ihnen nehmen durch ihren Blick Kontakt mit uns auf und konfrontieren uns mit teilweise unbequemen Fragen. Wenn wir wagen, die eine oder andere Tür zu öffnen, vor die uns das Leben stellt, werden wir dahinter manche dieser Gestalten und Bilder wiederfinden und im Spiegel als Teil unseres Selbst erkennen.
Regina Altmann