Mag. Regina Altmann BEd
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*1965 geboren in Freistadt, O.Ö., lebt und arbeitet als Künstlerin in Freistadt
Seit 2010 Lehrtätigkeit im Bereich der künstlerischen Bildung an der Pädagogischen Hochschule OÖ, Linz.
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Ausbildung:
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1992-1993 Studium Kunstpädagogik an der Hochschule für Künstlerische
und Industrielle Gestaltung, Linz
1996-1998 Studium des Aktzeichnens in der Klasse Dietmar Brehm,
Kunsthochschule Linz
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1997 Aktzeichnen in der Klasse Valentin Oman bei der Internationalen Sommerakademie,
Bruneck, Italien
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2000 Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie Salzburg, AT, bei Siegfried Anzinger.
1999-2004 Studium der Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz, AT, mit Diplomabschluss
2009 Prager Fotoschule, Kefermarkt, AT
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Mitgliedschaften/Vereine:
DIE KUNSTSCHAFFENDEN und CART
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Ausstellungen/Projekte:
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1998 Gallerie Forum, Wels, (AT)
2002 Gruppenausstellung "Kunst der Erzählung" Galerie Paradigma, Linz, (AT)
2006-2008 Einzel- und Gruppenausstellungen Brauhausgalerie, Freistadt, (AT)
2009 Gruppenausstellung "Ästhetik der Hässlichkeit", Berchtoldvilla, Salzburg, (AT)
2009 Gruppenausstellung "Plural”, Ursulinenhof Linz, (AT)
2010 Gruppenausstellung Secession, Graz (AT)
2010 Einzelausstellung Ärztekammer O.Ö., Linz (AT)
2013 Gruppenausstellung Gallerie CART, Pregarten (AT)
2010-2016 Gruppenausstellung Brauhausgalerie, Freistadt (AT)
2013-14 Kunstprojekt "Kernland Schaufenster (AT)
2017 Einzelausstellung Design Centre, Linz (AT)
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2018 Gallerie CART, Pregarten (AT)
2020 Einzelausstellung Gallerie "Moserei", Scharnstein (AT)
Gruppenausstellung Gallerie K-Hof, Gmunden (AT)
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2022 Gruppenausstellung Deutschvilla, Strobl am Wolfgangsee (AT)
Gruppenausstellung Gallerie “Artosphäre”, Puchenau (AT)
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2023 Gruppenausstellung International Art Fair Venice, Palazzo Albrizzi Capello, (IT)
Preise:
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2000
1.Preis Mobilcom Art Competition zum Thema “Grenzenlose Kommunikation”;
Der Entwurf wurde in Form eines 10 Meter langen Bühnenbildes für das "Hager Sommertheater 2000”umgesetzt.
2020
Staatspreis “Ars Docendi”/Shortlisted Project: Auszeichnung für das Inklusive Kunstprojekt in der Shortlist der Kategorie "Kunstgeleiteter Unterricht an Universitäten und Hochschulen“.
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Publikationen:
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Altmann, R.: Warten-Erwarten.- in: Kunst der Erzählung (2001), S. 08 - 11
Altmann, R.: Paradiesvögel. - in: Ästhetik der Hässlichkeit. (2009), S. 09 - 121), S. 9- 12
Altmann, R.: Plural. - in: Jahresband der BVOÖ. (2011)
Altmann, R.: Das Bild als Bildungsträger in der entgrenzten Kunstpädagogik. - In: BÖKWE 01 (2014),
SS. 05 - 10.
Altmann, R.: Inklusion und Kunstpädagogik in der neuen PädagogInnen- Ausbildung. - In: BÖKWE (2016) 01, SS. 02 - 07.
Altmann, R.: Kunstpädagogik und Feldforschung als Beitrag zur Inklusion. - in: BÖKWE (2017) 2/2017,
S.12-19.
Altmann, R.: Regina Altmann. - In: CART 40. Jubiläumskatalog (2018), SS. 96-97.
Altmann, R.: Perspektiven auf eine inklusive Kunstpädagogik am Beispiel der PH OÖ.- in: PH Magazin Oberösterreich, Kunst bildet, 04/2021, S.14-15.
Altmann, R.: Einblicke in das inclusive Kunstprojekt mit beeinträchtigten Menschen. - in: PH Magazin Oberösterreich, 01/22, Magazin Diversität, S.16.
Altmann, R.: Mein Bilderbuch, Katalog, Bildwerk Verlag, Klagenfurt, 2022.
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Seit 2023 vertreten durch die KünstlerInnen-Plattform ARTITIOUS: www.artitious.com
Über meine Bilder
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Zweck und Absicht meiner Malerei ist nicht die abbildende Darstellung von realen Figuren. Sowohl das Narrative als auch das Gestalterische spielen gleichwertig in meinen Bildern eine zentrale Rolle. Der Bildraum endet nicht am Bildrand, sondern geht beim Betrachten über den Bildrahmen hinaus
in einen assoziativen Zwischenraum zwischen Betrachter/in und Bild über. Rhythmus, Farbe und Form bestimmen mein Bildkonzept.
Derzeit arbeite ich an der neuen Serie „Sternenkinder“:
Verheiratet mit einem Pränatalmediziner bin ich immer wieder mit dem Thema Sternenkinder und den persönlichen Geschichten dahinter konfrontiert.
Eine mich persönlich sehr bewegende Geschichte einer jungen Frau, die ihr totes Kind im Rettungswagen zur Welt brachte, bestärkte mich, die Serie „Sternenkinder“ zu malen.
„Die Sanitäterin warf mein totes Kind in einen verschmutzten Müllsack“, erzählte sie.
In diesem Moment spürte ich eine unbeschreiblich tiefe Trauer.
Immer wenn ich spüre, dass etwas in mir an die Oberfläche drängt, um befreit zu werden, male ich es.
Thema der Bilder dieser Serie ist also Schmerz, Abschied, Trauer, aber auch Versöhnung mit dem eigenen Schicksal, und letztlich mit sich selbst. Jedes Sternenkind hat einen Namen, es verstarb kurz vor oder nach der Geburt. In Gedenken an diese Kinder entstand die neue Serie „Sternenkinder“, so nah am Leben, so tief im Sein.
Zur Serie „Children of the Universe”:
Ich male Kinderporträts nach Modellen, doch im Grunde ist jedes der Porträts eine Art Selbstbildnis. Es soll uns anregen, neue Fragen über uns zu stellen, was wir sind, was uns innerhalb dieser Welt abseits des Sichtbaren ausmacht. Neben gemalten Kinderporträts setze ich gerne skizzenhafte Zeichnungen von Figuren oder Formen, die auf den ersten Blick an Kritzeleien von Kindern und an die zeichenartige Bildsprache von Graffiti erinnern. Sie sind einerseits wichtige Gestaltungselemente innerhalb der Gesamtkomposition, andererseits erweitern sie den assoziativen Denkraum beim Betrachten des Porträts um neue Deutungs- und Sinnzusammenhänge.
Auch wenn dem Kinderporträt in meinen Bildern eine große Rolle zukommt, so kann das Porträt nicht autark und als solches isoliert sondern als Teil eines komplexen Gesamtbilds gesehen werden. Die Transparenz der Kohle-bzw. Pinselzeichnung erzeugt innerhalb des gemalten Bildraums neue Ebenen, auf denen die grafischen Figuren und Zeichen gleichzeitig neben den gemalten Porträts existieren können. Durch die Überlagerung der einzelnen Schichten entstehen neue Deutungsebenen für den Betrachter/die Betrachterin. Die einzelnen Figuren bleiben durch die übereinander liegenden Ebenen nicht isoliert, sondern sie greifen ineinander, treten in Beziehung miteinander und eröffnen eine Geschichte. Diese Geschichte ist nicht festgeschrieben, sondern abhängig von der Phantasie der betrachtenden Person. So bekommt jede Figur im Blick des Betrachters/der Betrachterin eine besondere Bedeutung hinsichtlich seines eigenen Selbstbildes. Durch den Einsatz bewusst einfacher druckgrafischer Techniken (Styrenedruck, Schnurdruck, Materialdruck) arbeite ich gegen den Perfektionismus zugunsten einer spontanen Frische und Lebendigkeit im Bild. Nicht alles im Bild soll geplant oder kontrolliert sein. Es macht mir Spaß, die spielerisch-experimentellen Möglichkeiten unterschiedlicher grafischer Techniken für mehr Leichtigkeit zu nützen, um mich von der Enge dogmatischer Zwänge zu befreien und meinem „inneren Kind“ ein Stück näher zu kommen. Bis 2018 habe ich ausschließlich mit Ölfarben gemalt. Da die langsame Ölmalerei in Schichten aufgrund des längeren Trocknungsprozesses eine Unterbrechung des Malprozesses unumgänglich macht, arbeite ich aktuell lieber mit Acrylfarben bzw. mit Mischtechnik.
Die Technik der Acrylmalerei ermöglicht mir ein spontaneres, dynamischeres Arbeiten. Mein impulsiver Umgang mit Acrylfarbe befreit die Figuren aus der Starre der Ölmalerei und gibt ihnen Luft zum Atmen.
Zur Serie „Kuscheltiere der Seele“:
Figuren aus der Märchenwelt („Rotkäppchen und der böse Wolf“, „Der Froschkönig“ und “Alice in Wonderland“) sind wichtige Leitmotive für meine Bildwelt. Der Hase, der Froschkönig, der (böse) Wolf, Rotkäppchen,… finden sich mit ungewöhnlichen Attributen (einem Rinderherz, Masken, dem französische Kampfhund,..) wodurch das vermeintlich bekannte Märchen inhaltlich neu geschrieben werden muss …
Die „Kuscheltiere der Seele“ und “Soft toys“ sind Figuren, die entgegen unserer Erwartungen nicht plüschartig weich und beruhigend, sondern bedrohlich wirken. Hähne beim Kampf, eine Puppe, die durch die radikal eingesetzte Farbe nicht mehr sanft, sondern bedrohlich wirkt, daneben das Kind auf dem Tretroller, dessen unschuldig-trauriger Blick in das Endlose geht. Wer sind diese Gestalten? Woher kommen sie? Was bedeuten sie für mich? Manche von ihnen nehmen durch ihren Blick Kontakt mit uns auf und konfrontieren uns mit teilweise unbequemen Fragen. Wenn wir wagen, die eine oder andere Tür zu öffnen, vor die uns das Leben stellt, werden wir dahinter manche dieser Gestalten und Bilder wiederfinden und im Spiegel als Teil unseres Selbst erkennen.
Regina Altmann